moon:e | JaneAustenFreunde

"Every dam' thing about Jane is remarkable to a pukka Janeite!" - Rudyard Kipling

JaneAustenFreunde Board Archiv
    |- Jane Austen > Ihr Werk
4. Group Read: Mansfield Park

Seiten 6 off 7 Seiten: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Autor Beiträge
MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Mittwoch, Oktober 5, 2005 @ 13:39:47  

Hallo Leute,

hat jemand eine Idee, warum Jane Austen die beiden Bertram-Schwestern nun nach der Rückkehr Sir Thomas so kurzerhand aus dem Weg geräumt hat? Bei Maria ist es ja klar, mit der Hochzeit, dass sie das Haus verlässt, aber was ist mit Julia, die in den letzten Kapiteln ja nicht so dicke mit Maria gestanden hat... Aber auch Crawford scheint Julia nicht mehr so sehr zu interessieren, dass sie lieber mit ihrer Schwester weggeht als ihre Chance erneut bei ihm zu nutzen? Ist das jetzt einfach nur ein Kunstgriff Jane Austens, um die Bahn für Fanny und Crawford freizubekommen? Oder hat das auch eine in den Charakteren der beiden Schwestern begründete Logik? Sieht Julia die Chance bei der Schwester auf ein lockereres Leben, dass sie ja während der Abwesenheit Sir Thomas gekostet hatte (erstmalig in ihrem Leben?)...

Bruki

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Lilly
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Dez 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 197

Stimmung:


Geschrieben Mittwoch, Oktober 5, 2005 @ 13:55:54  

hallo Bruki,

kann mich an die stelle im buch nicht erinnern, ist schon so lang her, dass ich es gelesen hab und MP gehört nicht zu meinen lieblingsbüchern... aber in der umstrittenen verfilmung will doch Maria ausdrücklich, dass Julia mit ihr auf die hochzeitsreise geht. vielleicht, weil maria nicht will, dass julia zu hause bei mr. crawford ist und damit eventuell doch noch die chance hat, ihn zu bekommen. so nach dem motto, wenn ich ihn schon nicht bekomme, dann soll ihn julia erst recht nicht bekommen! das ist also keine schwesternliebe, dass julia mit auf die reise "darf". ich denke eher, sie muss mit, weil maria sonst eifersüchtig wäre...

glg Lilly

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Mittwoch, Oktober 5, 2005 @ 22:09:10  

Quote:
Sieht Julia die Chance bei der Schwester auf ein lockereres Leben, dass sie ja während der Abwesenheit Sir Thomas gekostet hatte (erstmalig in ihrem Leben?)...

ja, ich denke dass ist ein plausibler grund. und: wie sollte sie mit mr. yates durchbrennen, wenn sie in mansfield park bleibt?
aber es ist ja auch ganz wichtig für die entwicklung der geschichte. fannys wichtigere oder zumindest veränderte rolle in der familie und dass henry dadurch auf sie aufmerksam wird.

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Donnerstag, Oktober 6, 2005 @ 15:55:27  

Quote:
Erstellt von Hazel Mary Crawford ist zynisch und stellt hohe Ansprüche an Edmund, indem sie erwartet, dass er z.B. eine Stelle im Parlament bekleiden soll. Das gibt Edmund zu denken. Deshalb meint er wohl auch, dass Miss Crawford von Fanny lernen könne (bescheidener zu sein).

Ich hatte das mit dem Parlament so verstanden, dass Mary nicht wusste, was sie auf den vorhergehenden Teil zu antworten hatte:

Quote:
This was not so very easy a question to answer, and occasioned an "Oh!" of some length from the fair lady before she could add "You ought to be in parliament, or you should häve gone into the army ten years ago."
, also eher so als humoristischen Lückenfüller...

Benjamin: ich glaube nicht, dass es eine humoristische Bemerkung war. Ich habe die Stelle da und notiere sie kurz:
Miss Crawford: .. „Aber ich sehe darauf (auf durchschnittlichen Lebensstil) herab, wenn er hätte höher sein können. Ich sehe auf alles herab, was sich mit Mittelmäßigkeit zufrieden gibt, wenn es sich durch Größe auszeichnen könnte.“
Edmund: „Aber wie soll es sich auszeichnen? Wie soll sich meine Rechtschaffenheit denn durch Größe auszeichnen?“
Das war keine so ganz leicht zu beantwortende Frage und entlockte der reizenden Dame ein ausgedehntes „Oh!“, bevor sie hinzufügen konnte. „Sie sollten im Parlament sitzen, oder Sie hätten vor zehn Jahren Soldat werden sollen.“

Aus diesem letzten Satz habe ich geschlossen, dass Miss Crawford erwartet, Edmund solle im Parlament sitzen. Uff. Täusche ich mich da?

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Donnerstag, Oktober 6, 2005 @ 15:59:03  

Kapitel 24: Henry Crawford will Fanny in sich verliebt machen. William Price verbringt einige Tage in Mansfield Park.

Kapitel 25: Dinner im Pfarrhaus, zu dem auch Sir Thomas eingeladen ist. Es wird Karten gespielt. Henry Crawford berichtet von einem Ritt nach Thornton Lacey, dem künftigen Pfarrsitz Edmunds.

Sir Thomas macht in Kapitel 25 (S.262) eine Andeutung, die ich noch nicht durchschaue. Er sagt gegen Ende des Kapitels zu William: Ich habe Fanny … nie tanzen gesehen … , aber ich bin sicher, sie wird sich wie eine vornehme junge Dame aus der Affäre ziehen, wenn wir sie eines Tages sehen, wozu wir beide vielleicht schon recht bald Gelegenheit haben .

Wann sollen denn die beiden (Sir Thomas und William) Gelegenheit haben, Fanny beim Tanzen zu sehen. Macht sich Sir Thomas doch schon Gedanken um eine mögliche Hochzeit Fanny´s? Kein Satz im Buch deutet darauf hin, dass Sir Thomas irgendeine Beobachtung machen würde obwohl er kurz daran denkt, dass ein müßiger Beobachter meinen könne „Mr. Crawford bemühe sich um Miss Price“.

Es gibt noch eine weitere Andeutung im selben oder vorigen Kapitel, aber die habe ich nicht mehr gefunden. Da ist es auch Sir Thomas, der es sagt.

Henry Crawford ist glänzend beschrieben, wie er gleichzeitig zwei Damen beim Kartenspielen hilft und dann noch in der Lage ist, auf Fragen von außerhalb zu antworten.

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Freitag, Oktober 7, 2005 @ 13:18:42  

Quote:
Erstellt von Julia
...und: wie sollte sie mit mr. yates durchbrennen, wenn sie in mansfield park bleibt?

Hallo Julia,

ich dachte mir diese Verheiratung von Julia und Yates immer als eine "Not-Hochzeit"... Jane Austen hält am Ende ihrer Romane immer eine Art göttliches Strafgericht über ihren Protagonisten ab: Die Guten werden mit einer vorteilhaften Ehe und dauerhaften Liebe beglückt und wohnen im Kreise ihrer Familien glücklich und zufrieden... und die Bösen, Dummen oder Charakterschwachen bekommen einen Ehe voller Gefühlskälte, Streit und Geldsorgen spendiert - oder müssen allein blieben und zu Tante Norris ziehen...

Eine zutiefst moralische Schriftstellerin unsere Lady...

Bruki

PS: Sind wir schon beim Sklavenhalterthema angekommen?

PPS: Hazel? Die Frage nach dem Ball war die von Dir? - Das soll doch der Einführungsball für Fanny werden! Wo sie in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen wird... So eine Art Jugendweihe... Sonja wird wissen wie das ist, wenn man das erste Mal im Ballkleid im Kreis der Erwachsenen auftanzt - und mich würgt heute noch der Schlips, den ich damals zu meinem Al-Capone-Anzug tragen musste... Doch Fanny hat bestimmt trotz all dieser Widrigkeiten Spaß an dem Ball ihr zu Ehren - auch wenn sie's nicht so recht wahrhaben will, dass sie der Mittelpunkt des ganzen Trubels und der allgemeinen Bewunderung ist...

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Freitag, Oktober 7, 2005 @ 17:18:30  

Quote:
Erstellt von MierschB
PS: Sind wir schon beim Sklave
nhalterthema angekommen?

PPS: Hazel? Die Frage nach dem Ball war die von Dir? - Das soll doch der Einführungsball für Fanny werden! Wo sie in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen wird... So eine Art Jugendweihe... Sonja wird wissen wie das ist, wenn man das erste Mal im Ballkleid im Kreis der Erwachsenen auftanzt - und mich würgt heute noch der Schlips, den ich damals zu meinem Al-Capone-Anzug tragen musste... Doch Fanny hat bestimmt trotz all dieser Widrigkeiten Spaß an dem Ball ihr zu Ehren - auch wenn sie's nicht so recht wahrhaben will, dass sie der Mittelpunkt des ganzen Trubels und der allgemeinen Bewunderung ist...

Das Sklaventhema war entweder noch nicht da, oder es hat keinen tieferen Eindruck bei mir hinterlassen. Das Ballthema hat sich mit dem Lesen der nächsten beiden Kapitel von selbst erledigt .

Heute und morgen sind Kapitel 26 und 27 dran.

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Freitag, Oktober 7, 2005 @ 19:14:53  

Quote:
Kapitel 25: Dinner im Pfarrhaus, zu dem auch Sir Thomas eingeladen ist. Es wird Karten gespielt. Henry Crawford berichtet von einem Ritt nach Thornton Lacey, dem künftigen Pfarrsitz Edmunds.
(...)
Henry Crawford ist glänzend beschrieben, wie er gleichzeitig zwei Damen beim Kartenspielen hilft und dann noch in der Lage ist, auf Fragen von außerhalb zu antworten.

Ja, und achtet mal auf Mary, die das Gespräch zwischen Edmund und Henry mitanhört. Bzw. wie sich alles im Kartenspiel wiederspiegelt: Sie spielen "Speculation" (!!), ein Spiel in dem mit Karten gehandelt wird, Dinge vorgetäuscht werden, spekuliert eben. Fanny kommt nur halbwegs mit, denn das Spiel entspricht überhaupt nicht ihrer ehrlichen, naiven Art. Henry hilft ihr, dank ihm gewinnt sie sogar das Spiel obwohl ihr gar nichts daran liegt. (Andeutung auf die Beziehung, die zwischen den beiden beginnt?) Lady Bertram spielt zwar mit, weiß aber gar nicht, was vor sich geht "Ich darf meine Karten nie ansehen und alles andere macht Mr. Crawford".
Henry und Edmund sprechen währenddessen über die Pfarre, was Mary sehr verärgert. Sie tut so, als wäre sie nur mit dem Kartenspiel beschäftigt, aber ihr "Wenn ich das Spiel verliere, dann nicht weil ich mir keine Mühe gebe" spricht doch Bände!! Und dann noch der Kommentar des Erzählers: "Sie hatte das Spiel gewonnen, bekam aber trotzdem ihren Einsatz nicht zurück".
Das erste Spiel gewinnt Mary, das zweite jedoch Fanny.

Ich finde das ganz toll! Eine meiner Lieblingskapitel im ganzen Buch. Das Kartenspiel und das Verhalten der Einzelnen darin, ist ein Zeichen dafür, wie sich die Personen auch in anderen Situationen verhalten. (in diesem Fall: zwischenmenschliche Beziehungen)

Das Sklaventhema kommt kurz nach Sir Thomas' Rückkehr. Edmund und Fanny spazieren und er macht sie auf Sir Thomas' veränderte Wahrnehmung von ihr aufmerksam. Er ermutigt sie, mehr mit ihm zu sprechen:
"Hast Du nicht gehört, wie ich ihn gestern abend nach dem Sklavenhandel gefragt habe?"
"Doch und ich hatte gehofft, der Frage würden weitere folgen. Es hätte Deinem Onkel Spaß gemacht, wenn er weiter gefragt worden wäre."
"Und ich hätte es auch gerne getan, aber es folgte eine so furchtbare Stille (...)."

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Freitag, Oktober 7, 2005 @ 21:59:39  

Von den "Spiegelungen" im Kartenspiel habe ich überhaupt nichts mitbekommen !
Aber jetzt, wo du´s sagst . Danke für die Aufklärung .

Und an das Sklaventhema erinnere ich mich jetzt auch. Es war kurz.

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Freitag, Oktober 7, 2005 @ 22:35:02  

Ich möchte hier erst auf eine Stelle in einem anderen Jane-Austen-Roman hinweisen, in der Bezug auf Sklaverei und Sklavenhandel hergestellt wird: „Emma“. Jane Fairfax und Mrs. Elton unterhalten sich über Mr. Suckling, einem Bekannten Mrs. Eltons aus Bristol. Bristol war damals neben Liverpool die Basis für den transatlantischen Sklavenhandel. Mrs. Elton war sich dieser Tatsache wohl bewusst, wie man der Passage entnehmen kann... Jane Fairfax klagt darüber, dass sie sich nun eventuell eine Arbeit suchen müsse:

„...Sobald mein Entschluss feststeht, fürchte ich auch nicht, dass ich lange ohne Beschäftigung bleiben werde. Es gibt in London Geschäfte, Agenturen, bei denen eine Nachfrage bald Erfolg hätte – Agenturen, die zwar nicht gerade mit Menschenfleisch, wohl aber mit dem menschlichen Intellekt handeln.“

„Oh, meine Liebe, Menschenfleisch! Sie erschrecken mich; falls das ein Hieb gegen den Sklavenhandel sein soll, so möchte ich Ihnen versichern, Mr. Suckling war immer ein ausgesprochener Anhänger der Abolition.“

„Ich meinte nicht und dachte auch gar nicht an den Sklavenhandel“, erwiderte Jane. „Der Gouvernantenhandel war alles, das versichere ich Ihnen, was ich im Auge hatte; etwas völlig anderes im Hinblick auf die Schuld derjenigen, die ihn betreiben; was aber das Unglück der Opfer betrifft, so weiß ich nicht, welches das schlimmere ist. ...“

Die Meinung der englischen Gentry zum Sklavenhandel kommt hier, meiner Meinung nach, klar zum Ausdruck. Die allgemein akzeptierte Ansicht der Gentry war die der Abolitionisten. Also sehen wir und die folgende Passage aus „Mansfield Park“genauer an. Fanny und Edmund unterhalten sich unter vier Augen und Edmund versucht Fanny zu ermuntern, „mehr aus sich herauszugehen“:

„... Du musst wirklich anfangen, dich an den Gedanken zu gewöhnen, dass es sich lohnt, dich anzuschauen. – Du musst versuchen, nichts dagegen zu haben, dass du zu einer hübschen Frau heranwächst.“ ... „Dein Onkel ist geneigt, in jeder Hinsicht mit dir zufrieden zu sein; und ich wünschte nur, du würdest öfter das Wort an ihn richten. Du gehörst zu denen, die in der Abendrunde allzu schweigsam sind.“

„Ich spreche aber öfter mit ihm als früher, dessen bin ich sicher. Hast du nicht gehört, wie ich mich gestern Abend bei ihm nach dem Sklavenhandel erkundigt habe?“

„Doch – und ich hoffte, der Frage würden andere folgen. Es hätte deinem Onkel gefallen, weitere Auskünfte zu erteilen.“

... Das ist die einzige Stelle im Roman in der auf Sklaverei bezug genommen wird. Von einigen wird nun angenommen, dass Sir Thomas’ Plantage auf Antigua von Sklaven bewirtschaftet würde. Doch mir scheinen die Reaktionen aller drei Beteiligten, Fannys, Edmunds und Sir Thomas’, dagegen zu sprechen. – Doch wie auch immer: Man kann hier nicht die Haltungen unserer Zeit auf die damalige Situation übertragen. – Wie haben die Bewohner von Mansfield Park über Sklaverei gedacht? Meiner Meinung nach waren sie Abolitionisten. ... Nun kann man ja behaupten, dass da doch irgendwas gewesen sein muss... Aber sollten wir uns nun aufs hohe Ross setzen? Fassen wir uns an die eigenen Nasen und denken an die billige Kleidung die in den ärmsten Ländern der Welt geschneidert wird, unsere wohlfeile Nahrung, die aus aller Herren Länder auf unsere gutgedeckten Tische gekarrt wird...

Noch eine paar interessante Anmerkungen, die ich im Internet gefunden habe: Jane Austen hat in Mansfield Park zwar keine direkten Verweise auf ihr bekannte Personen aus ihrem Umfeld gemacht, aber einige kleine „Jokes“ eingebaut. Z.B. der Verweis auf Rev. George Crabbe, den sie immer wieder in ihren Briefen neckisch erwähnte, und einmal Cassandra gegenüber bekannte, dass sie die Absicht habe, ihn zu ehelichen, wenn sie ihn ohne seine Kinder zu fassen bekäme... Crabbe schrieb ein Poem namens „The Parish Register“, in dem eine „demütig-unbeugsame“ Heldin „Fanny Price“ hieß:

… Last on my list appears a match of love,
And one of virtue;--happy may it prove! -
Sir Edward Archer is an amorous knight,
And maidens chaste and lovely shun his sight;
His bailiff's daughter suited much his taste,
For Fanny Price was lovely and was chaste;…

– Fanny Price hat in Mansfield Park einen Band von Crabbes „Märchen“ (Tales) unter ihren Büchern...

Es wird auch überliefert, dass Jane Austens Vater für einen seiner Kirchenpatrone ein Anwesen in Antigua verwaltete und der jugendliche Erbe dieses Anwesens eines Tage nach Antigua geschickt wurde, um ihn „den verderblichen Einflüssen Englands“ zu entziehen. Honan sagt über Jane Austen: „She transferred no-one she knew into ‘Mansfield Park’, but she meant to reflect the failure in Tory families to train their children as responsible inheritors.” Der junge Mann wurde allerdings, anders als Tom Bertram, schließlich doch enterbt...

Bruki

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Samstag, Oktober 8, 2005 @ 00:07:04  

Quote:
Von einigen wird nun angenommen, dass Sir Thomas’ Plantage auf Antigua von Sklaven bewirtschaftet würde. Doch mir scheinen die Reaktionen aller drei Beteiligten, Fannys, Edmunds und Sir Thomas’, dagegen zu sprechen.

wer soll denn sonst dort gearbeitet haben? sklaverei war zu der zeit gang und gäbe, erst recht auf plantagen. nicht in england selbst, wohl aber in den kolonien. das war ja gerade das moralische dilemma, was ich ganz zu anfang hier angesprochen habe. die "abolition" ist ja gut und schön: es gibt keine sklaverei in england selbst. wohl aber in den englischen kolonien.
warum sollte sir thomas da die ausnahme sein?? das thema wurde vielleicht nicht offen diskutiert (fannys frage ist ja ein indiz dafür), aber direkt verheimlicht bestimmt auch nicht. man möchte eben nicht ständig daran erinnert werden, wenn es sich gerade so schön lebt.
im grunde finde ich es auch nicht "schlimm" bzw. spüre nicht den drang sir thomas' oder jane austen "reinzuwaschen". jeder ist auch ein "opfer" der zeit in der er lebt und nicht jeder ist dazu geboren, die welt und gesellschaftsordnung radikal umdrehen zu wollen. jane austen war da sicher eine der letzten, die solche ambitionen hatte. aber dass sie das thema (wenn auch am rande) unterbringt, zeigt doch, dass sie sich damit auseinandersetzt, es kritisch überdenkt.

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Samstag, Oktober 8, 2005 @ 13:29:12  

Sklaverei in England

Lord Mansfield erklärte 1772 Sklaverei in England für rechtswidrig: “as soon as a slave set his foot on the soil of the British isles he was free!”, mit der ganz einfachen Begründung: weil die “pure air” Englands und die Sklaverei unvereinbar seien. 1792 begann William Wilberforce, der Gründer der Abolitionisten-Bewegung, gegen die Sklaverei zu kämpfen. Das muss damals die englische Gesellschaft tief gespalten haben. Der englische See-Handel profitierte vom Sklavenhandel: englische Waren wurden nach Afrika geliefert, Sklaven nach Amerika und Baumwolle nach England...

William Wilberforce wurde von John Newton beeinflusst, der als Sohn eines Handelsschiffskapitäns mit 11 Jahren zur See fuhr und mit 24 Jahren zur Marine gepresst wurde. John Newton desertierte und wurde Diener, manche sagen Sklave, später Gehilfe eines brutalen Sklavenhändlers. Er stieg schließlich selbst zum Kapitän eines Sklavenschiffes auf. Am 10. Mai 1748 geriet sein Schiff in einen großen Sturm, ein Teil der Ladung wurde über Bord gespült und die Besatzung rechnete für sich selbst mit dem Schlimmsten. John Newton betete und schwor zukünftig ein gottgefälliges Leben führen zu wollen, wenn er aus der Bedrängnis erlöst würde: „Lord, have mercy upon us.” ... Und Gott, wie er später immer wieder erklärte, rettete ihn. Er vergaß diesen 10. Mai 1748 nie. 1750 heiratet er, und nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung gab er 5 Jahre später die Seefahrt auf. Er begann sich selbst Latein, Griechisch und Hebräisch beizubringen, schrieb viele Abhandlungen und Briefe über die Sklaverei und den Sklavenhandel. Von 1755 bis 1760 arbeitet er als Geodät bei Liverpool, wo er George Whitefield, dem Leiter der Methodisten-Kirche, kennenlernte. John Newton wurde schließlich ein Anhänger John Wesleys, dem Gründer der methodistischen Kirchenbewegung, er ordinierte zum Pfarrer einer Gemeinde in Olney, wo er ab 1767 mit dem Dichter John Cowper befreundet war, der auch in Jane Austens Familie gerne gelesen wurde... Zusammen mit Cowper gab er eine populäre Sammlung ihrer gemeinsam gedichteten kirchlichen Lieder heraus.


John Newton (1725-1807)

82-jährig, kurz vor seinem Tod, sagte er: “My memory is nearly gone, but I remember two things, that I am a great sinner, and that Christ is a great Saviour.” - Er starb in London am 21. Dezember 1807 als Grabinschrift verlangte er folgendes Epitaph:

JOHN NEWTON, Clerk
Once an infidel and libertine
A servant of slaves in Africa,
Was, by the rich mercy of our Lord and Saviour
JESUS CHRIST,
restored, pardoned, and appointed to preach
the Gospel which he had long laboured to destroy.
He ministered,
Near sixteen years in Olney, in Bucks,
And twenty-eight years in this Church.

Fortsetzung folgt im nächsten Posting...

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Samstag, Oktober 8, 2005 @ 13:35:23  

... Fortsetzung

John Newtons bekanntestes Kirchenlied beginnt so:

Amazing grace! How sweet the sound
That saved a wretch like me!
I once was lost, but now am found;
Was blind, but now I see.

Für die, die nichts mit der Kirche am Hut haben: Wer schon mal einen Western gesehen hat, hat große Chancen, dieses Lied schon mal gehört zu haben.

Aber zurück zum Thema: Die Abolitionistenbewegung William Wilberforces gewann in England immer mehr Anhänger und das führte schließlich zu Änderungen der Gesetze. Im Todesjahr John Newtons, 1807, wurde der Sklavenhandel für illegal erklärt, aber erst 1811 wurden durch Brougham in das Gesetz wirksame Strafen für Verstöße gegen das Gesetz eingeführt.

----------

Der Roman „Mansfield Park“ spielt in den Jahren 1808 und 1809. Und die Frage ist, was waren die Probleme, die Sir Thomas in Antigua zu lösen hatte, was hat ihn solange dort gehalten und was hat er dort getan? Ich habe schon nach der mysteriösen Veränderung gefragt, die ich an Sir Thomas bei seiner Rückkehr zu bemerken glaubte... Ich denke, niemand, der in England zu den moralisch anerkannten Bürgern und Menschen gehören wollte, konnte sich mit der Sklaverei abfinden. Nicht zu vergessen: Sir Thomas war Mitglied des Parlamentes – der gesetzgebenden Versammlung... Ich vermute, Sir Thomas war deswegen in Antigua, weil es seine Sklaven freigelassen und die Wirtschaft seiner Plantage von der Sklaverei auf ein Pachtsystem, wie es auch im englischen Mutterland gebräuchlich war und funktionierte, umgestellt hatte.

Wie schon gesagt, Jane Austen ist in diesen Fragen sehr zurückhaltend. Ihre Andeutungen sind mehr als unklar. Und wahrscheinlich war die Sklaverei auch nicht das Thema, dass sie so brennend interessierte, da sie Zeit ihres Lebens nie einen Sklaven zu Gesicht bekam... im Gegensatz zur Frage, wie frau sich als Gouvernante durchs Leben schlagen kann... - Aber die oben zitierte Stelle aus „Emma“ hinzuziehend, kann man, meiner Meinung nach, zu keiner anderen Ansicht kommen, als dass Jane Austen die Sklaverei ablehnte... Ich denke, das Leben John Newtons und die Wandlung Sir Thomas haben eine Gemeinsamkeit...

Bruki

PS: Nebenbei sollten wir auch nicht vergessen, dass zur gleichen Zeit der Krieg gegen Napoleon tobte, England war durch die Kontinentalsperre von seinen Rohstoffquellen und Absatzmärkten getrennt, die Beziehungen mit den USA waren durch gegenseitige Embargos gekennzeichnet, die zwar geringe Auswirkungen auf den „Gegner“ hatten, aber die jeweils eigenen Wirtschaft immer weiter in die Krise trieb... Mit den britischen Siegen Lord Nelsons in Ägypten (1798) und bei Trafalgar (1805) und Sir Arthur Wellesleys (dem späteren Duke of Wellington) in Spanien (1808) hatte man sich zwar etwas Luft verschafft, aber die Lage war immer noch verzweifelt genug...

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Samstag, Oktober 8, 2005 @ 19:16:57  

Quote:
Erstellt von MierschB

Sklaverei in England

Lord Mansfield erklärte 1772 Sklaverei in England für rechtswidrig: “as soon as a slave set his foot on the soil of the British isles he was free!”, mit der ganz einfachen Begründung: weil die “pure air” Englands und die Sklaverei unvereinbar seien. 1792 begann William Wilberforce, der Gründer der Abolitionisten-Bewegung, gegen die Sklaverei zu kämpfen. Das muss damals die englische Gesellschaft tief gespalten haben. Der englische See-Handel profitierte vom Sklavenhandel: englische Waren wurden nach Afrika geliefert, Sklaven nach Amerika und Baumwolle nach England...

Da hast du ja wieder mal genauestens recherchiert, Bruki. Aber mehr als das oben erwähnte werde ich mir wohl nicht merken können, die Ausführungen holen zu weit aus.

Kapitel 26: Der Ball wird geplant. Fanny bekommt von Mary Crawford eine Halskette geschenkt, an der sie Williams´ Kreuz tragen kann.

Kapitel 27: Auch von Edmund bekommt Fanny eine Kette für Williams´ Kreuz geschenkt. Edmund wird von Mary Crawford abgewiesen.

Es ist sehr interessant, all die Stellen zu lesen, von denen ich schon früher kurz in Postings gehört, die ich aber nicht verstanden habe. Das ist also die Geschichte mit William´s Kreuz. Edmund rät Fanny, die Kette von Mary Crawford zu tragen - weil es ein so freundschaftliches Geschenk ist. Aber das ist seine Kette ja auch. Gott sei Dank entscheidet sich Fanny, Edmund´s Kreuz zu tragen. Es ist genau so eines, wie sie es gewünscht hatte und es passt viel besser.

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Samstag, Oktober 8, 2005 @ 19:32:56  

das mit lord mansfield habe ich doch schon vor seiten gepostet... !!
ich bitte auch nochmal die erwähnte "pure air" zu beachten in diesem gerichtsurteil, die auch im roman immer wieder auftaucht. (als empfehlung für fanny's wohlergehen)
ich glaube übrigens nicht, dass sir thomas nach antigua gefahren ist, um seine sklaven zu befreien. im roman ist die rede von schwierigkeiten und unsicherheiten. für mich klang das immer nach geldproblemen. aber vielleicht bringe ich da auch unbewusst den film mit rein.
sir thomas' verändertes verhalten, ist mir auch aufgefallen. aber vielleicht liegt das auch daran, dass er vor seiner abreise kaum zum zug kommt? also kaum erwähnt wird? außer das fanny angst vor ihm hat. (aber das hat sie ja vor fast jedem)

bzgl. der halskette: auch wenn es erst in einem späteren kapitel ausgesprochen wird. es ist doch jetzt schon klar, dass mary und henry das mit der kette "eingefädelt" (haha...) haben, oder?! fanny wird gezwungen ein "werbegeschenk" von henry anzunehmen, dass ihr auch so schon unangenehm genug ist.
edmund gewinnt in diesem kapitel in meiner gunst, ganz beträchtlich! er ist sehr aufmerksam, besorgt die kette für fanny ohne großes tamtam. das ist übrigens immer ein indiz in jane austens romanen, wer der "richtige" ist: der der handelt, ohne große worte zu machen. für jeden "helden" hat sie so eine kleine geschichte entwickelt. schön.

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Sonntag, Oktober 9, 2005 @ 12:26:11  

Hallo Julia,

Deinen Übereifer in Ehren, aber die Geschichte des Rechtsfalles aus den Jahren 1791/92 und der folgenden Entwicklungen habe ich aus den von Hazel geposteten MP-Links entnommen (falls Du mit dem Posting so was wie einen Diebstahl andeuten wolltest ) und die Geschichte von John Newton liegt bei mir schon seit Monaten auf der Halde – und ich war froh, sie hier mal einflechten zu können... Da er als Pfarrer einer großen(?) Londoner Kirche arbeitete und sehr populär war, kann man annehmen, dass er auch in der Frage der Sklaverei als Meinungsmacher und moralische Instanz anzusehen ist. Im Jahr 1807 waren – wie man auf den von Hazel geposteten Links nachlesen kann – nach der Verabschiedung des Gesetzes gegen die Sklaverei alle Sklaven frei. In was für Kalamitäten man dadurch die Wirtschaft der Plantagen stürzte, kann ich mir nur ausmalen. Leider weiß ich darüber zuwenig... Ich habe mal vor Jahren ein paar Bücher über die berühmten Sklavenaufstände in der Karibik gelesen, aber ich weiß nicht mehr, was da über die wirtschaftlichen Auswirkungen geschrieben wurde... Es waren aber auf jeden Fall immense finanzielle Einbrüche, die der Handel mit Baumwolle und Zuckerrohr damals erlitt, ehe man es schaffte die wirtschaftlichen Grundlagen umzustellen... In den USA z.B. dauert das ja noch bis lange nach dem Bürgerkrieg... Also kann man sagen, wenn Sir Thomas das auf seiner Plantage in einem Jahr in den Griff bekam, war er ein ganz geschickter Wirtschafter... Aber wie schon gesagt, das ist alles hochspekulativ...

Die Sklavenaufstände wurden damals auch – je nach der politischer Situation – von den europäischen Großmächten instrumentalisiert. So dass die interessante Lage entstand, dass die junge revolutionäre Pariser Regierung Emissäre entsandte, die die Sklaven zu Aufständen anstacheln sollten – und ein paar Jahre später Napoleon Truppen losschickte eben diese Aufstände niederzuschlagen. Bei den Briten bin ich mir auch nicht so sicher, dass da bei der Verdammung der Sklaverei nur menschenrechtliche Aspekte im Gange waren... Man war während der ganzen Zeit des Regency – und davor natürlich auch – mit den USA im Streit, der später sogar in Scharmützeln der Flotten ausartete, wobei die stolzen (überheblichen?) Briten (Trafalgar-Tag – B. rules the waves usw.) sich eine blutige Nase holten und im Kampf gegen die neuentwickelten, zwar kleineren aber kampfstarken amerikanischen Ironside-Schiffen ziemlich alt aussahen... (Jane Austens Seemanns-Brüder waren daran zum Glück nicht direkt beteiligt gewesen. ) Und da ist es auch denkbar, dass man diesen abtrünnigen Kolonisten mit der Aufbringung von Sklavenschiffen eins auswischen wollte, zumal man ja in England nach der Abspaltung der Kolonien vom Mutterland direkt nichts von Sklavenhandel hatte...

Bruki

PS: Wenn Du über Jane Austens „Mansfield Park“ redest, solltest du das meiste, was Rozema in ihrem Film gezeigt und behauptet hat, vergessen... Rozema ist nicht Jane Austen!

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Sonntag, Oktober 9, 2005 @ 22:34:53  

Quote:
PS: Wenn Du über Jane Austens „Mansfield Park“ redest, solltest du das meiste, was Rozema in ihrem Film gezeigt und behauptet hat, vergessen... Rozema ist nicht Jane Austen!

jaaaa, ich weiß. aber ich hab den film nunmal auch gesehen und wollte damit nur andeuten, dass sich da evtl. unbewusst und völlig unbeabsichtigt aspekte zeckenartig festgefressen haben, in meiner argumentation.
zur strafe werde ich alle szenen dreimal abschreiben, in denen edmund über pfarrer doziert.

und um es nochmal in aller form zu schreiben: ich finde die rozema-version FURCHTBAR und nachdem ich die special features auf der (ausgeliehenen!) dvd gesehen habe, bzw. das interview mit ihr, kann ich sie als person da auch mit einschließen.

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Montag, Oktober 10, 2005 @ 08:02:59  

Quote:
Hallo Julia,
Deinen Übereifer in Ehren, aber die Geschichte des Rechtsfalles aus den Jahren 1791/92 und der folgenden Entwicklungen habe ich aus den von Hazel geposteten MP-Links entnommen (falls Du mit dem Posting so was wie einen Diebstahl andeuten wolltest )

Das ist wie Balsam auf der Seele, wenn jemand mit einem der Links etwas anfangen konnte .

Aber ich muss Julia unterstützen, wenn sie sagt, sie habe das vorher schon gepostet (dass Sklaven, die englischen Boden betreten, frei sind). Ich hatte das auch gelesen (Posting vom 20. Sept 05). Und in deinem Posting, Bruki, habe ich es dann ein zweitesmal gelesen. Nun werde ich es nie vergessen .

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Montag, Oktober 10, 2005 @ 10:52:15  

Quote:
Erstellt von Hazel
Das ist wie Balsam auf der Seele, wenn jemand mit einem der Links etwas anfangen konnte .

Aber ich muss Julia unterstützen, wenn sie sagt, sie habe das vorher schon gepostet (dass Sklaven, die englischen Boden betreten, frei sind). Ich hatte das auch gelesen (Posting vom 20. Sept 05). Und in deinem Posting, Bruki, habe ich es dann ein zweitesmal gelesen. Nun werde ich es nie vergessen .

Oho, Hazel,

jetzt stellst Du Dein Licht aber unter einen Scheffel! Deine Links zu MP sind sehr erhellend gewesen. Und da ich in der Regel zu schlampig-schludrig lese, außer ich gebe mir bewusst Mühe, benötige ich jede Hilfe, die Feinheiten unserer Lady zu bemerken... Zur meiner Argumentationskette bezgl. der Ursachen der Probleme Sir Thomas in Antigua gehörte aber die Tatsache, dass die Sklaverei in England schon seit langer Zeit bekämpft - und moralisch verdammt wurde - jedoch erst seit 1807 per Gesetz nicht nur im Mutterland verboten wurde... Ich denke, damit wurde ein Hinweis auf die möglichen Ursachen der finanziellen Probleme gegeben, die Sir Thomas in Antigua hatte. Die Redundanz bitte ich zu entschuldigen: Wie Du richtig bemerktest, ist sie die Mutter der Porzellankiste... Ich wollte auch keinesfalls Julias Verdienste schmälern.

Bruki

PS: Hast Du denn die AD-Texte inzwischen gelesen? Und was hältst Du davon? - Julia traut sich ja nicht, was dazu zu bemerken...

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Montag, Oktober 10, 2005 @ 19:47:09  

@ Bruki, die ersten 10 Seiten von AD habe ich gelesen (ich habe sie auf Din A 4 Seiten kopiert), momentan fällt mir nichts dazu ein, außer, dass das Sujet sehr lang ist. Was ist "Redundanz"?

Kapitel 28: Der Ball. Er scheint Fanny gut getan zu haben. Auch nimmt Sir Thomas Fanny als Frau wahr (seit einigen Kapiteln schon, aber in 28 ganz krass)

Kaptiel 29: Nach dem Ball reisen alle ab, William, Henry Crawford, Edmung. Bei Mary Crawford stellt sich Langeweile ein.

Der letzte Abschnitt in Kap. 28 (wo Sir Thomas Fanny zu Bett schickt) ist ja gemein! Diese Jane Austen ist doch eine richtige Klatschbase . In Kap. 29 versucht Mary Crawford ihre Gefühle (Eifersucht auf die Owen-Schwestern), Fanny in die Schuhe zu schieben.

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Montag, Oktober 10, 2005 @ 20:17:36  

Kapitel 29 finde ich besonders interessant. Wir haben ja schon früher davon gesprochen, dass Mary sowas wie die "zweite Heldin" des Buches ist. Ein Gegenpol zu Fanny und irgendwie auch ähnlicher zu den Heldinnen von Jane Austen's anderen Romanen als Fanny selbst.
Es gibt viele Szenen zwischen Mary und Henry, Szenen in der Pfarre bei den Grants, die ganz für sich stehen. In "The Cambridge Companion to Jane Austen" ist ein Essay von John Wiltshire zu genau diesem Thema - dem "dual focus" der Geschichte.

Auszug:
"The dual focus is brilliantly exploited in chapters 11 and 12 of the second volume. For many chapters, the novel has seen events mainly from the standpoint of Fanny Price. (...) After the ball, Edmund goes away to be ordained. Fanny's state of mind is described, but then the narrative shifts its focus on to Mary at the Parsonage. It is now she whose thoughts are filled with anxiety and self-mistrust, and who now contends "with one disagreeable emotion entirely new to her - jealousy". The positions of the two young women have been reversed as Mary tries to extract some reassurance of her power over Edmund from the unbending Miss Price."

Fanny wird darin auch insofern mit Mary verglichen, als das beide in einer ähnlichen Situation aufgewachsen sind. Beide sind adoptiert und "traumatized" durch die häuslichen und emotionalen Zustände bei den jeweiligen Onkeln/Tanten.

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

julemaus09
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Dez 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 212

Stimmung:


Geschrieben Montag, Oktober 10, 2005 @ 20:44:39  

Hallo!
Ich muss mich auch mal wieder zu Wort melden...
Leider hänge ich mit MP ziemlich hinten dran, mein Studium fängt an, bin gerade umgezogen usw...... Aber ich lese eure Beiträge trotzdem mit und hoffe möglichst bald aufschließen zu können, um wieder mitzudiskutieren
So, dann hoffentlich bis bald!
Lg Julia
MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:


Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 12:41:46  

Hallo Julia,

Quote:
@Julia: ...irgendwie auch ähnlicher zu den Heldinnen von Jane Austen's anderen Romanen als Fanny selbst...

Die Ähnlichkeit mit anderen Heldinnen Jane Austens interessiert mich: Welche Heldinnen schweben Dir da vor? Lucy Steele? Charlotte Lucas? Oder gar Elizabeth Bennet? Ist Mary Crawfords "lebendiger Geist", sind ihre satirischen Anmerkungen über ihr Nahestehende, sind ihre moralisch-verkommenen Winkelzüge mit dem Witz Elizabeth Bennets zu vergleichen? - Na ja, solange Mary Crawford nicht mit Fanny oder einer anderen Heldin Jane Austens gleichgesetzt wird, kann sie verglichen werden bis sie schwarz wird...

Hm, ihre schwere traumatisierende Kindheit... Mir fällt bei sowas immer Karl May ein, der mal postuliert hat, dass jemand, der im Suff jemanden anderen umbringe, extra hart bestraft gehöre... "Sie werden doch bei ihrem Strafmaß in Anrechnung setzen, dass ich eine arme Waise bin?" - fordert der Elternmörder seinen Richter auf... - Eine harte Kindheit ist keine Ausrede für moralische Verkommenheit im Erwachsenenalter... auch wenn Jane Austen das anders sehen sollte...

Bruki

PS: Nachtrag zum Sklaverei-Thema: eine der Nebenrollen in Richardsons "Sir Grandison" spielt ein gewisser "Sir Thomas Mansfield" - darüber sollten wir mal nachdenken...

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 19:22:16  

oh mannnnnn... nun mal langsam: ähneln heißt nicht gleichen! gewisse charakterzüge einer elisabeth bennet oder emma woodhouse sind in mary crawford durchaus vorhanden. das heißt noch lange nicht, dass sie ist wie sie. oder das wir leser sie bewundern sollen. du betonst doch immer, dass jane austen nicht schwarz-weiß malt. ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass mary nicht ausschließlich "die böse" ist.

was die verkorkste kindheit betrifft: anscheinend ist sie aber eine entschuldigung dafür, dass fanny so unfähig ist, oder?
auch hier: lediglich eine anmerkung zu gewissen parallelen in ihrer biographie, die manchem hier vielleicht nicht bewusst waren. gründe für eine charakterentwicklung zu finden und zu nennen, heißt noch lange nicht, sie auch zu entschuldigen.

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 19:23:34  

Quote:
Erstellt von Julia
Kapitel 29 finde ich besonders interessant. Wir haben ja schon früher davon gesprochen, dass Mary sowas wie die "zweite Heldin" des Buches ist. Ein Gegenpol zu Fanny und irgendwie auch ähnlicher zu den Heldinnen von Jane Austen's anderen Romanen als Fanny selbst.

Nun ist mir Bruki zwar mit dieser Frage zuvorgekommen, aber naja. Wem ist Mary Crawford ähnlicher? Lizzy vielleicht, Emma wohl eher nicht, Anne Elliot auch nicht, oder (habe den Film nur flüchtig gesehen)? Da finde ich Anne Elliot in ihrer Zurückhaltung Fanny ähnlicher.

Quote:
The positions of the two young women have been reversed as Mary tries to extract some reassurance of her power over Edmund from the unbending Miss Price.

Dann ist es also kein "in die Schuhe schieben" sondern eine Rückversicherung von Mary Crawford.

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 19:25:18  

Quote:
@Hazel: Der letzte Abschnitt in Kap. 28 (wo Sir Thomas Fanny zu Bett schickt) ist ja gemein!

Ha Hazel,

Dich hat Dein Papa wohl früher auch immer früh ins Bett geschickt, immer dann, wenn der Ball am schönsten war!?

An der Tür verharrte sie noch einen Augenblick ..., um das glückliche Bild in sich aufzunehmen und einen letzten Blick auf die fünf oder sechs unentwegten Paare zu werfen, die noch wacker zugange waren. Dann stieg sie, von den endlosen Klängen des Kontertanzes verfolgt, langsam die Haupttreppe hinauf: fiebrig vor Hoffnungen und Ängsten sowie von der Suppe und dem Punsch, mit wunden Füßen und erschöpft, ruhelos und aufgeregt, doch trotz alledem mit dem Gefühl, dass ein Ball etwas wirklich Großartiges war.

... Ach, was ist die liebe Jane doch für eine Partymaus... Erinnert ihr euch noch an die Briefe an Cassandra, in denen sie so begeistert über ihre Bälle berichtet?

Bruki

PS: Was meinst Du mit, sie war eine „richtige Klatschbase“? Meintest Du „Anstandsdame“? – Ha, Jane Austen ist, als sie „Mansfield Park“ schrieb, in ihrer Familie schon die gute alte Tante Jane, die ihre jungen Nichten mit Tipps je nach Bedarf versorgte, sei es in Fragen der Suche eines Ehemannes oder wie man ein Buch schreibt... Na ja, und ihre „liebe Cassandra“ war der einen oder anderen Neuigkeit aus den Nachbarschaft ja nie abgeneigt... Muss man ja nicht gleich Klatsch nennen...

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Julia
Jane-Austen-Fan

Geschlecht: weiblich
Herkunft:
Registriert: Sep 2005
Status: Abwesend
Beiträge: 89

Stimmung:


Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 19:37:48  

Quote:
The positions of the two young women have been reversed as Mary tries to extract some reassurance of her power over Edmund from the unbending Miss Price.
___________________
Dann ist es also kein "in die Schuhe schieben" sondern eine Rückversicherung von Mary Crawford.

ja genau. ich bin sicher, mary ist wirklich und ernsthaft verliebt in edmund. ihr charakter steht ihr im weg, so zu handeln, wie es richtig wäre (nämlich ihn zu lieben, wie er ist und nicht an ihm herumerziehen wollen). aber ihre gefühle sind echt und deshalb habe ich in dem erwähnten kapitel aauch sowas wie mitgefühl für sie.

--------------------
tell me you're crazy maybe then i'll understand

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 19:42:26  

Der letzte Abschnitt in Kap. 28:
Vielleicht dachte Sir Thomas nicht nur an ihre (Fanny´s) Gesundheit, als er sie auf diese Weise ins Bett schickte. Vielleicht fand er, dass Mr. Crawford nun lange genug bei ihr gesessen hatte, oder vielleicht wollte er sie dadurch als gute Hausfrau empfehlen, dass er ihre Folgsamkeit demonstrierte.

Mit Klatschbase meinte ich, dass JA alle Register zieht: Sir Thomas könnte Fanny ins Bett geschickt haben
- weil er an ihre Gesundheit dachte, oder
- weil Mr. Crawford lange genug bei ihr gesessen hatte (also erzieherische Gründe), oder
- weil er Fanny´s Folgsamkeit demonstrierte.

Und diesen letzten Grund finde ich gemein/entwertend. Fanny´s Gefügigkeit demonstrierten!

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

Hazel
Jane-Austen-begeistert

Geschlecht: weiblich
Herkunft: Bayern
Registriert: Okt 2004
Status: Abwesend
Beiträge: 522

Stimmung:


Geschrieben Dienstag, Oktober 11, 2005 @ 19:45:50  

Quote:
Erstellt von MierschB
An der Tür verharrte sie noch einen Augenblick ..., um das glückliche Bild in sich aufzunehmen und einen letzten Blick auf die fünf oder sechs unentwegten Paare zu werfen, die noch wacker zugange waren. Dann stieg sie, von den endlosen Klängen des Kontertanzes verfolgt, langsam die Haupttreppe hinauf: fiebrig vor Hoffnungen und Ängsten sowie von der Suppe und dem Punsch, mit wunden Füßen und erschöpft, ruhelos und aufgeregt, doch trotz alledem mit dem Gefühl, dass ein Ball etwas wirklich Großartiges war.

Ja, das ist eine schöne Beschreibung. Dass Jane Austen so schwelgt, erlebt man nicht oft.

--------------------
Was eine "Szene" ist, weiß ich, aber was ist eine "Austen"? Verfasser ist dem Benutzer bekannt

MierschB
Jane-Austen-verrückt

Geschlecht: männlich
Herkunft: Brandenburg
Registriert: Jan 2005
Status: Anwesend
Beiträge: 740

Stimmung:
 


Geschrieben Mittwoch, Oktober 12, 2005 @ 00:13:59  

Quote:
Erstellt von Hazel
Mit Klatschbase meinte ich, dass JA alle Register zieht: Sir Thomas könnte Fanny ins Bett geschickt haben
- weil er an ihre Gesundheit dachte, oder
- weil Mr. Crawford lange genug bei ihr gesessen hatte (also erzieherische Gründe), oder
- weil er Fanny´s Folgsamkeit demonstrierte.
Und diesen letzten Grund finde ich gemein/entwertend. Fanny´s Gefügigkeit demonstrierten!

Hihihi, Hazel,

wenn der gute alte Sir Thomas das letzte zu demonstrieren glaubte, wird er noch sein blaues Wunder erleben, wenn Fanny ihm im folgenden beweist wie "folgsam" sie sein kann...

Bruki

PS: Das hat wohl wieder mal was mit Jane Austens "feiner Art" zu tun, die Hinweise zu setzen und uns an der Nase zu ziehen, wenn wir nicht aufpassen...

--------------------
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Seiten 6 off 7 Seiten: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7